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Das Dorf - eine ganz besondere Fraktion!

"Ojii-san... ich habe Angst" gestand Pfirsich ihrem neben ihr stehenden Großvater. Mit den Füßen standen die beiden Heimin im zähen Schlamm des verdorrten Feldes und blickten auf den langen Zug aus Samurai und Ashigaru, der sich die nicht allzu ferne Straße entlang wand und sich dem Dorf näherte. Speere blitzten im Sonnenlicht, Wimpel kündeten von Familien aller Clans und gar vom kaiserlichen Hofstaat selbst - nicht dass Pfirsich diese hätte zuordnen können. Für sie war dieser Zug nur furchteinflößend und sie hätte sich am liebsten hinter dem breiten, gebeugten Rücken des alten Bauern versteckt.


"Das musst du nicht, Pfirsich-chan" versuchte dieser seine Enkelin zu beruhigen. "Dass so viele hohe Herrschaften hergekommen sind, ist gut. Endlich werden sie uns zuhören - sie müssen es tun."


"Aber... Ojii-san... ich sehe so viele Waffen. Was, wenn sie uns alle töten?" fragte das Mädchen, noch nicht überzeugt.
Der alte Mann kratzte sich am Kinn. Diese Gefahr bestand natürlich. Aber so gesehen hatten sie nichts zu verlieren. Vermutlich wäre es sogar ein gnädigerer Tod als einfach zu verhungern oder an Seuchen zu sterben. Denn wenn sich nichts änderte, würden sie  ohnehin sterben. Aber er vertraute darauf, dass die Samurai sie letztendlich auch brauchten. Was war ein Reich ohne Bauern, ohne Handwerker? Sicherlich - die Rebellion war gegen die göttliche Ordnung. Doch hatten die meisten von ihnen es sich nicht leicht gemacht. Fünf Jahre der Missernten und Katastrophen - DAS war gegen die göttliche Ordnung. Die Samurai hatten das Reich in Chaos gestürzt und nun zürnte der Himmel! Oder lag es vielleicht an der Krönung des neuen Tenno? Nun, wer auch immer hier ankam - er musste sie einfach anhören. Immerhin hatten sich Führer des Aufstands genau hier, wo der Schrein Shinseis erschienen war, versammelt um dies zu klären. Denn es konnte so nicht mehr weiter gehen. Und dann war da noch...
"Habe keine Sorge. Die hohe Dame Shinjo-kami ist auf unserer Seite. Sie wird dies sicherlich klären..." Was waren das nur für Zeiten, in denen eine Göttin zurückkehrte? Es musste wirklich schlimm um das Reich stehen...

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Auf unserem Con "Jade & Obsidian 2" gibt es die Möglichkeit, die Fraktion "Das Dorf" zu bespielen. Diese Fraktion besteht dabei aus  Mitgliedern der Bonge - die einfache Landbevölkerung, seien es Bauern, Handwerker, Händler, Tagelöhner, Huren oder Unterhalter.

 

Das Dorf ist dabei vor Kurzem zur Berühmtheit gelangt, weil der mythische erste Schrein Shinseis dort erschienen ist - aber auch, weil es zu einem der Zentren des Bauernaufstandes im Reich wurde. Denn tatsächlich rebelliert das Volk - nicht, weil es der Steuern oder der Herrschaft der Samurai müde geworden wäre, sondern aus Hunger, Verzweiflung und Furcht um das eigene Seelenheil. Jahre der Katastrophen haben die Ernten ruiniert, Monster streifen durch das Land und verschlingen einfache Menschen mit Leib und Seele. So ist man davon überzeugt, dass die Taten der Samurai der letzten Jahre den Himmel haben zürnen lassen - und so muss sich grundlegend etwas ändern. Und man ist bereit, dies von den Samurai einzufordern, denn so riskiert man nur das eigene Leben - wenn man aber nichts tut, noch viel mehr!


Die Fraktion "Das Dorf" ermöglicht in einer Welt voller Samurai bewusst Tiefstatus zu spielen und zu erleben. Jede Begegnung mit einem Samurai könnte den eigenen Tod bedeuten - und doch wird diesen immer stärker bewusst, wie sehr sie das Volk - die Bonge - doch benötigen: Ohne Bauern kein Reis, ohne Handwerker keine Häuser, ohne Unterhalter keine Pause von den strengen Pflichten.

Diese Position eröffnet ein ganz eigenes Spiel mit einer eigenen Sichtweise auf Rokugan.
Gleichzeitig ist man nicht allein. Im Gegensatz zu den Dienern, die die Samurai-Fraktionen begleiten, bilden die Charaktere des Dorfs eine geeinte Front - zumindest nach außen hin - mit gegenseitigen Verknüpfungen und gemeinsamen Zielen. Dabei treffen sie im Spiel auf die Samurai und treten mit diesen in direkte Interaktion. Dennoch haben auch Dorfspieler die verschiedensten Spielansätze untereinander - denn in ungewöhnlichen Zeiten treten all jene Geheimnisse zu Tage, die ein Dorf normalerweise für sich behält…
Somit ergeben sich für das Spiel auch verschiedene, ineinander verzahnte, Gemeinschaften (z.B. der Familienverband), mit eigenen Spielansätzen von banal bis dramatisch. Hierbei orientieren wir uns an asiatischen Erzähltraditionen in unterschiedlichen Facetten.

 

Dorf-Spieler sind bei uns

  • Charaktere der größten zusammenhängenden Fraktion auf dem Con (etwa 35 Spielerplätze).

  • Spielercharaktere aus eigenem Recht, mit eigenem Hintergrund, Verknüpfungen, Spielansätzen und Zielen.

  • Teil eines eigenen, in sich funktionierenden Mikrokosmos. Dieser besteht aus mehreren Familien mit unterschiedlichen Berufen und Ämtern sowie einem Teehaus

  • auch Teil einer eigenen Hierarchie mit "unten" und "oben".

  • Protagonisten ihrer eigenen Geschichte, in der sich im Laufe des Cons das Drama eines Dorfes entfaltet.

  • die Fraktion mit dem geringeren Kleidungsaufwand.

FAQ - Häufig gestellte Fragen

Bin ich, wenn ich jemanden aus der Dorfbevölkerung spiele, nicht nur Bespaßung für die Samurai? Warum soll ich als NSC den vollen Spielerpreis entrichten?
Die Charaktere der Dorfbevölkerung sind bei uns keine versteckten NSC oder nur für die reine Bespaßung der anderen Spieler da. Sie sind Charaktere aus eigenem Recht mit eigenen Zielen und Spielansätzen und als solche Teile des Settings. Sie sind gleichsam
Problem wie Szenerie, wie es die Samurai für sie sind. Mehr noch - denn eigentlich ist Jade und Obsidian 2 zwei Cons im einen: Es gibt den Con für die Dorfbevölkerung, den Con für die Samurai - und die Schnittstellen dazwischen. Tatsächlich haben die Spielercharaktere des Dorfs eigene Spielansätze und Verknüpfungen und erleben ihre ganz eigenen Geschichten mit eigenem Drama. Sie bespielen dabei eine andere Facette der Welt und ermöglichen es so den Samurai, in diese Welt hinein zu schauen - ganz so wie es das Spiel der Samurai-Spielern den Spielern des Dorfes ermöglicht, zeitweise eine ganz andere Welt zu erleben.


Aber ich muss die Samurai doch bedienen!?
Die Hierarchie und Ständeordnung ist Teil der Welt und so kann - und wird - es durchaus passieren, dass die Spielercharaktere des Dorfes von den Samurai verschiedene Arbeiten befohlen bekommen. Dies ist Teil des Spiels und bietet auch ganz eigene Spielansätze. Gleichzeitig ist diese Arbeit aber rein intime und keine OT-Verpflichtung. Damit sie nicht überhand nimmt haben wir verschiedene Spiel-Mechanismen etabliert, mit denen man nicht nur die Spielhärte regulieren ("Oh Mutter", "Wenn das dein Vater..."), sondern Arbeiten auch ablehnen ("Bato-san wird sich darum kümmern") kann.


Bin ich nicht sofort tot?
Es ist richtig, dass auf unserem LARP Charaktere sterben können und ebenso ist es richtig, dass Samurai das Recht haben, ein  Mitglied der Bonge zu töten. Da "Tod" aber selten ein schönes Spielangebot ist, greifen hier mehrere intime- wie outtime-Festlegungen: Zum Einen wird es für die Samurai verschiedene Gründe geben, die Bauern nicht alle hinzurichten - einer davon ist der Schutz durch einen mächtigen Fürsprecher. Zum Anderen haben wir verschiedene Spielkonzepte (Eskalationsstufen, Opferregel, keine Tode ohne Zeugen, ...) etabliert, von denen wir - auch aus Erfahrung - glauben, dass sie helfen, unnötige und antiklimaktische Tode zu verhindern.
Sollte doch einmal ein Charakter umkommen - das gilt gleichermaßen für Samurai wie Bonge - erstellen wir mit euch zusammen aus vorbereiteten Elementen einen Ersatzcharakter.


Warum sollte ich einen Bauern spielen, wenn ich doch einen Samurai spielen kann?
Diese Frage ist an sich schon nicht der richtige Ansatz. Wir möchten niemanden überreden, einen Charakter der Bonge zu spielen, der lieber Samurai spielen möchte. Wenn Du Samurai spielen möchtest, dann tue das bitte. Das Angebot dieser Fraktion richtet sich
bewusst an jene Spieler, die in einem asiatischen LARP Landbevölkerung spielen und Tiefstatus erleben möchten. Gleichsam bietet das Spiel als Dorfbevölkerung auch die Möglichkeit, mit geringerem Aufwand was Ausstattung und Kleidung angeht, in das Setting
hinein zu schnuppern und auszutesten. Auch hat ein Mitglied der Bonge - trotz seiner augenscheinlichen Unfreiheit - in vielen Bereichen deutlich weniger soziale Schranken, die ihn in seinem Handeln einschränken. So ist es vollkommen normal, dass Mitglieder der Bonge bei Besprechungen hochrangiger Samurai anwesend sind - sei es als Unterhalter oder um Tee auszuschenken - während die gleiche Veranstaltung vielen anderen Samurai verschlossen bleibt.


Was für Spielansätze habe ich denn als Dorfcharakter?
Die Spielebenen für die Charaktere in der Fraktion “Das Dorf” sind vielfältig:
So ergeben sich in den unterschiedlichen Gruppen - wie zum Beispiel den Familien oder dem Teehaus - unterschiedliche Alltagssituationen mit-, gegen-, neben- und untereinander.
Die Bewohner des Dorfes haben alle eine Aufgabe und sich aufeinander angewiesen. Doch gibt es dabei natürlicherweise unterschiedliche Bedürfnisse, Mangel (zum Beispiel an Zeit oder Geld), Konkurrenzsituationen und Konfliktpotential.
Eine zweite Spielebene liegt in dem plötzlichen Erscheinen des Schreins, der lokalen Folklore und dem Spiel um Glaube und Religiosität. Hier ergeben sich auch ganz natürlich Berührpunkte mit den Priestern unter den Samurai.
Eine dritte Eben stellt der Bauernaufstand und der dadurch entstehende Konflikt mit den Samurai dar. Wie macht man den hohen Herrschaft begreiflich, worum es geht? Wie kann man als jemand, der von vielen Samurai gar nicht beachtet werden, diese dazu bringen, eigenes Fehlverhalten einzusehen und etwas zu ändern? Und doch könnten es dieses Mal gerade die “kleinen Leute” sein, die einen großen Einfluss auf die Geschicke der Welt haben.
Und zu guter Letzt gibt es noch die Ebene des vergangenen Krieges, von Geschichten, die in die heutige Zeit nachhallen, Erlebnisse der letzten Jahre, die ihre Spuren hinterlassen haben, und historische Gegebenheiten, die auf einmal wieder an Bedeutung gewinnen.
Jedes Dorf hat seine Geschichte - und auch jeder Bewohner hat (s)eine!


Warum bekommen die Spieler der Fraktion "Das Dorf" doch einen Nachlass? Wo ist der Haken?
Der Nachlass hat verschiedene Gründe. Er begründet sich vor Allem durch die qualitativ etwas "schlechtere" Unterkunft, soll andererseits aber auch ein Anreiz für Spieler sein, in das Setting hinein zu schnuppern. Denn natürlich möchten wir auch, dass die Fraktion möglichst gut gefüllt wird und so mehr Spielspaß für alle entsteht.


Erhalte ich Weisungen von der Spielleitung?
Nicht mehr als alle anderen SCs auch :) Wir erschaffen die grundlegenden Charaktere im Vorfeld und werden sie euch vorstellen. Im Nachgang könnt ihr eine Vorauswahl treffen und bekommt aus dieser einen Charakter ausgelost. Jeder Charakter kommt mit verschiedenen Motivationen und Zielen, die man als Spielvorgabe verstehen könnte. Darüber hinaus erfolgen aber keinerlei Weisungen - ihr seid im Spiel vollkommen frei. Was nicht heißt, dass ihr alleine seid - wir SLs stehen euch auch während des Spiels immer für Rückfragen und Ratschläge zur Verfügung.


Welche Rollen gibt es?
Auch das Dorf hat ein Gefüge und so gibt es sehr unterschiedliche Figuren, die alle ihre eigenen Geschichten, Motivationen und Träume haben. Diese Figuren haben unterschiedliche Berufe und Funktionen, wie zum Beispiel Dorfvorsteher, Nonne, Bauer, Kaninchenfängerin, Holzfäller, Dorfpolizistin, wandernder Händler, Rebellionsführerin, Kerzenzieher, Oiran, ...
Wir planen, die Rollen alle in Kurzform vorzustellen und euch dann die Möglichkeit zu geben, Präferenzen zu äußern. Anhand dieser
Präferenzen werden wir die Rollen dann zulosen. 


Ich bin handwerklich nicht begabt!
Das macht nichts. Viele handwerkliche Tätigkeiten lassen sich wunderbar darstellen, ohne dass man wirklich etwas herstellt. Andere Berufe sind sogar nur “off-screen” darstellbar, dennoch ist es sinnvoll, eine Rolle zu bespielen. Und zu guter letzt gibt es Rollen, die wichtig für das Gefüge im Dorf sind, aber gar nichts Handwerkliches an sich haben. Wir finden sicher etwas Passendes.


Ich bin handwerklich begabt - kann ich das mit einbringen?
Aber natürlich! Wir freuen uns über Spieler, die Lust haben, auch vor Ort (im Rahmen der Möglichkeiten) handwerklich tätig zu sein.

 

Ich stelle in meiner Freizeit oder als Kleingewerbe schöne Dinge für LARPer her. Kann ich die bei euch verkaufen?
Wir haben keine gesonderten Plätze für kommerzielle Gewerbetreibende oder Händler. Falls du aber im Rahmen deiner Rolle etwas verkaufen möchtest - zum Beispiel Kleidungsstücke, die du in deiner Freizeit nähst und die in das Setting passen - kannst du das gerne tun. Dabei liegen Warentransport, Preisgestaltung und Geschäftsabschluss mit anderen Spielern allein in deiner eigenen Verantwortung.


Wie ist das mit der Gleichberechtigung?
Rokugan ist ein Land, in der allen Geschlechtern (Rokugani unterscheiden, als Individuen einer pseudomittelalterlichen Fantasy-Welt, allerdings nur zwischen männlich und weiblich) jeder Beruf offen steht, sofern die eigene Kaste dies erlaubt. Für die Tatsache, ob jemand Dorfvorsteher ist oder nicht ist dessen Geschlecht vollkommen unerheblich.
Da Ehen in Rokugan zum Zwecke der Fortpflanzung geschlossen werden (während Beziehungen zwischen allen Geschlechtern und Kombinationen dieser eingegangen werden), haben wir bei verheirateten Rollen natürlich Geschlechter zugeordnet. Hier ist in
der Regel aber ein Geschlechtertausch zwischen beiden Ehepartnern - in Absprache - problemlos möglich.


Wie ist das mit dem eigenem Geschlecht und dem bespielten? Müssen diese identisch sein?
Die Mondhasen Orga freut sich über Teilnehmer jeglicher Herkunft, Nationalität und Geschlechtsidentität, so lange wir es mit LARPern zu tun haben, die gemeinsam mit anderen ein schönes Spiel erleben wollen. Das eigene Geschlecht muss mit dem des
Charakters nicht übereinstimmen. Bitte beachte aber, dass Rokugani inner-weltlich nur zwischen zwei Geschlechtern unterscheiden und daher für die Charaktere spätestens vor der Ehe eine Zuordnung erfolgt. Wenn man allerdings keine verheiratete Figur spielt und eine Eheschließung nicht zum Spielthema gehört, ist das Geschlecht der Figur im Spiel auch nicht relevant.


Was bekomme ich geboten?
Einen Drei- oder Vier-Tages-Con auf einem Gelände, dass wir exklusiv gemietet haben. Unterkunft in einer Hütte mit i.d.R. Stockbetten und einem eigenen Hygienebereich. Dazu Vollverpflegung durch unser Küchenteam.
Euren Charakter erstellen wir und losen euch diesen, nach einer Vorauswahl eurerseits, zu. Diese Charaktere enthalten einen Namen, eine Geschichte, Verknüpfungen, Ziele und Spielansätze. Sie können von euch aber weiter gestaltet und ausgebaut werden.

 

Was brauche ich? Was muss ich mitbringen?
Neben Spaß am Spiel und der Bereitschaft, dich auf das Setting einzulassen (was auch bedeutet, dich über unseren Handout mit der Welt vertraut zu machen), brauchst du ● einfache asiatische Kleidung, gerne auch ausgefranst, geflickt oder abgerissen

  • z.B. Gi und Hose, Gi und Hakama, Jinbei

  • Tabi, Zimtlatschen oder Waraji

  • opt. Kopftuch, Hut

  • opt. Werkzeug für die eigene Tätigkeit

Es ist natürlich schön, wenn du dir Kleidung selbst besorgen kannst und möchtest - gerade mit etwas handwerklichem Geschick ist das nicht schwer. Wir verstehen aber auch, wenn ihr euch für eine Rolle, gerade wenn ihr in ein Setting hineinschnuppern wollt, nicht unbedingt Kleidung anschaffen möchtet. Sprecht uns in diesem Falle bitte an - wir haben einen Fundus und auch Kontakte zu befreundeten Orgas. Die Chancen sind also gut, dass wir das ein oder andere verleihen können.

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